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Zeitstrahl Lilienthal

01 Mär 1849
1849
 

Geburt

Geburt

Am 09. Oktober wird Louis Wilhelm Gustav Lilienthal in Anklam geboren.

02 Mär 1869
1869
 

Umzug

Umzug

Umzug nach Berlin.

03 Mär 1873
1873
 

Europäische Stationen

Europäische Stationen

Im Frühling lebt und arbeitet er in Prag. Er gibt dem Prager Nordwestbahnhof eine sehr malerische Gestaltung. Die Eindrücke der Prager Architektur, insbesondere deren Verspieltheit (verschachtelte Dächer, Türmchen, Kuppeln), prägen sein späteres Schaffen.

Im Juli zieht er zurück nach Berlin.

Im Winter zieht er nach London. Dort ist er verantwortlich für den Bau von Mehrfamilienhäusern und den Entwurf eines Krankenhauses. Die schlechte Wohnsituation der Londoner Arbeiter (begründet durch die Industrielle Revolution) richtet seinen Blick auf soziale Probleme.

04 Mär 1874
1874
 

Kein Verwalter

Kein Verwalter

Die Stelle in der Berliner Bauverwaltung, die er im Mai angenommen hat, gibt er schnell wieder auf, da ihm das „maschinenartige Erledigen von Arbeiten“ schwerfiel.

05 Mär 1877
1877
 

Misserfolge

Misserfolge

Gemeinsam mit seiner Schwester Marie gründet er die Schule „Kunstwerkstatt für weibliche Handarbeiten“, welche bis Mitte 1880 existierte. Das Konzept scheiterte daran, dass finanzielle Hilfen ausbleiben, da die Unterrichtung von Mädchen nicht ausreichend anerkannt war.

Gemeinsam mit seinem Bruder Otto, dem Flugpionier, entwickelt er einen Baukasten für Kinder, welcher nicht wie bisher üblich aus Holz, sondern aus einem steinähnlichen Material besteht. Jedoch will kein Berliner Geschäft die Baukästen verkaufen. Infolgedessen veräußeren die Brüder die Rechte an F. A. Richter, der, nach minimalen Änderungen, mit dem „Anker-Steinbaukasten“ Millionen verdient. Daraufhin folgt ein langer Gerichtsstreit, den aber die Lilienthal Brüder im November 1887 in zweiter Instanz verlieren.

06 Mär 1880
1880
 

Australien

Australien

Im Sommer zieht Lilienthal nach Australien. Nach einer zweimonatigen Seereise erreicht er im September 1880 Adelaide. Er arbeitet als Ingenieur in der Eisenbahnverwaltung. Der enorme Gegensatz der Wohnsituation australischer Arbeiter (Reihenhäuser statt Mietskasernen; grüne Vororte statt Betonwiese) bleibt ihm als bleibender Eindruck erhalten.

07 Mär 1885
1885
 

Zurück

Zurück

Rückkehr nach Berlin.

08 Mär 1886
1886
 

Bonjour …

Bonjour …

Umzug nach Frankreich. Vermarktung einer neuen Version des Baukastens.

09 Mär 1887
1887
 

… and Hello

… and Hello

Umzug nach England. Auch hier versucht er die neue Version des Baukastens zu vermarkten.

10 Mär 1889
1889
 

Hochzeitsglocken

Hochzeitsglocken

Am 11. Mai heiratet er Anna Rothe, mit der er insgesamt 5 Töchter hat. Mit ihr teilt er die Vorliebe für extravagante und maßgeschneiderte Kleidung. Neben seiner Schwester Marie, ist sie die einzige Frau die namentlich in biografischen Abhandlungen genannt wird.

11 Mär 1891 - 1900
1891 - 1900
 

Burgenbauer

Burgenbauer

Lilienthal erbaut mehr als 30 Landhäuser in Lichterfelde, welche als „Burgen von Lichterfelde“ bezeichnet werden. Mehr als 22 der Häuser überstehen die Zerstörungen des 2. Weltkriegs und sind heute überwiegend in der Denkmalliste Berlins verzeichnet (u. a. sein eigenes Haus in der Marthastr. 5).

12 Mär 1895
1895
 

soziales Engagement

soziales Engagement

Lilienthal gründet zusammen mit anderen die Baugenossenschaft „Freie Scholle zu Berlin“. Das Ziel ist es, „auch einfachen Arbeitern ein eigenes Haus auf einem eigenen Stück Land“ zu ermöglichen. Als Zielgruppe bezeichnet er selbst die „unteren Schichten des Mittelstandes“'. In Waidmannslust wurden 1899 die ersten Doppelhäuser (Siedlungshäuser) errichtet, von denen heute noch sieben stehen. Diese sind aber weitaus unspektakulärer als die „ Burgen von Lichterfelde“. Lilienthal ist des Weiteren ein Anhänger der Freiland-Bewegung, die ein alternatives Lebensmodell propagierten.

13 Mär 1889
1889
 

Barsekow 14 entsteht

Barsekow 14 entsteht

Im März wird der Bau der jetzigen Immobile Barsekow 14 beantragt. Bereits damals ist sie als Gewerbegebäude konzipiert. Wann Gustav Lilienthal das Gebäude entwarf, ist unklar. Ende 1894 schrieb aber Gustav Lilienthals Frau Anna ihrer Schwägerin Marie in Australien, dass Gustavs Baugeschäft (in dem er sich als freischaffender Architekt betätigte) nun endlich gut liefe und er 12 gleichzeitig laufende Bauvorhaben betreute.

Ab diesem Jahr baut er Häuser für Freiland-Projekte. Darunter befindet sich u. a. eine Baracke für Obdachlose in Lobetal. U. a. für das Freiland-Projekt „Vegetarische Obstbau-Kolonie Eden“ entwirft und baut er ab 1898 Häuser. In diesem Zuge wird auch die „Terrast-Baugesellschaft mbH“ gegründet. Deren Bestellkataloge verzeichnen z. B. Pförtnerhäuschen, Lauben, Landhäuser, Büro- und Industriebaracken. Für diese Objekte erhält er mehrere Preise und Ausstellungsmedaillen.

14 Mär 1912
1912
 

Brasilien

Brasilien

Umzug nach Rio de Janeiro. Er folgt einer Einladung, um dort die „Terrastbauweise“ – das sind vorgefertigte Bauteile zum Hausbau vorzustellen. Dies ist eine der ersten Fertigteilbauweisen überhaupt. Die entwickelten Fertigteile nennen sich Terrastdecken. Mit dem Ziel, auch weniger vermögenden Bürgern ein eigenes Heim zu ermöglichen, gründet er die „Terrast-Baugesellschaft mbH“. Da die Kunden aber nicht zu den zahlungskräftigsten Bürgern zählen, bleibt der wirtschaftliche Erfolg erneut aus.

15 Mär 1913
1913
 

Zurück in Deutschland

Zurück in Deutschland

Rückkehr nach Berlin. Gustav Lilienthal verfolgt viele Ideen, scheitert zwar häufig, verliert aber nie seine Euphorie, eine Eigenschaft, die er mit seinem Bruder Otto, dem Flugpionier, gemeinsam hat. Stets wird er als Bruder von Otto Lilienthal erwähnt, obwohl er in seinem Arbeitsbereich nicht weniger bedeutend ist.

16 Mär 1933
1933
 

Tod und Bestattung

Tod und Bestattung

Gustav Lilienthal stirbt am 1. Februar 1933 im Alter von 83 Jahren auf dem Flugplatz Adlershof an Herzversagen – beim Bau eines Flügelschlagapparates. Lilienthal erhält auf dem Parkfriedhof Lichterfelde eine Ehrengrabstätte.

Kurz vor seinem Tod wurde er zum Nationalsozialismus befragt. Er antwortete nur: „Das kann nichts werden“. Zum Unmut seiner Familie wird sein Begräbnis zur Verherrlichung der Deutschen Luftwaffe missbraucht. SA-Jungen begleiten den Sarg und Hermann Göring spendet einen Kranz, der aus einem Flugzeug abgeworfen wird, sein Ziel jedoch verfehlt. Seiner Frau Anna wird am Tag der Beerdigung der Beitritt in die NSDAP angeraten. Obwohl seine Pension dann an sie weitergezahlt würde, lehnt sie ab.