1898

Der Startschuss

Im März wird der Bau – als Gewerbegebäude konzipiert – beantragt. Die Bauarbeiten beginnen jedoch zu früh, d. h. vor amtlicher Erlaubnis. Der Bauherr wird strafrechtlich dafür belangt.

1898

Der Plan

Bauherr ist George Werner, diesem gehört auch das Grundstück. Mit einer Generalvollmacht wirkt dort jedoch Julius Meyer (dem auch die Waschanstalt gehörte). 1903 geht das gesamte Grundstück in den Besitz von Julius Mayer über.

Wann Gustav Lilienthal das Gebäude entwarf, ist unklar. Ende 1894 schrieb aber Gustav Lilienthals Frau Anna ihrer Schwägerin Marie in Australien, dass Gustavs Baugeschäft (in dem er sich als freischaffender Architekt betätigte) nun endlich gut liefe und er 12 gleichzeitig laufende Bauvorhaben betreute.

1898

Die Fassade

Im Laufe der Zeit arbeiten mindestens 16 Firmen unterschiedlichster Gewerke in dem Gebäude: u. a. Wäscherei, Schallplattenfirmen (zuerst Vox, dann Isiphon), Tischlerei, Lederwerkstatt, Künstleratelier, Optiker, Fitnessstudio und KfZ-Betrieb.

Im September wird die „Gross-Dampf-Waschanstalt Germania“ fertiggestellt. Sie ist ein Anbau an eine bereits bestehende Wäscherei auf dem Grundstück in der damaligen Birkbuschstraße 9 (heute Birkbuschstraße 78/79 und Barsekowstraße 14-16.

1898

klassische Werbung

Das Gebäude wird im Tudorstil aus Zeiten Heinrich VIII. konzipiert: burgenähnlich mit Türmchen, Zinnen und lebhafter Fassadengestaltung durch Verwendung von Klinkersteinen (ebenso wie die sogenannten „Burgen von Lichterfelde“, die ebenfalls von Gustav Lilienthal entworfen werden.

Wen die mittelalterlich anmutende Figur an der Kante des Turmes auf Höhe des zweiten Stocks darstellt, ist leider unbekannt.

1907

Umbauten 1

Zwischenzeitlich befindet sich eine Art Türmchen auf dem Anbau, welches heute aber nicht mehr existiert.

1907

die Planänderung

Zusätzlich kommt ein Pferdestall als Anbau hinzu.

1907

Der Lageplan

 

1914

Umbauten 2

Umbau des Stalls in einen Autoschuppen.

1914

Antrag mit Volldampf

 

1914

Zur Registratur

 

1914

Detailzeichnung

 

1914

Ansicht & Grundriss

 

1916

Neuer Status

Das Gebäude wird als Fabrikgebäude ausgewiesen.

1928

Aus der Vogelperspektive

Die erste offizielle Luftaufnahme der Region zeigt die noch spärliche Bebauung der Nachbarschaft. Das Lilienthal-Gebäude befindet sich direkt neben dem Plus-Zeichen.

1930

Namenswechsel

Der Abschnitt der Barsekowstraße, in dem das Haus steht, wird nach 1930 zweimal namentlich geändert: von „Straße 70“ in „Johanna-Stegen-Straße“ zu „Barsekowstraße“.

1939

Aus für Platten

Schließung der „Isiphon Concert Record GmbH“.

1940 – 1945

Im Auftrag der Wehrmacht

Die Firma „Para Gummiwaren-Fabrikation“ produziert für die Wehrmacht.

1940 – 1945

Schutz- und Heizungsraum

Einbau eines Luftschutzkellers.

1945

Kriegsschäden

Das Gebäude übersteht als einziges auf den Grundstücken Birkbuschstr. 78/79 und Barsekowstr. 14/16 die Zerstörungen des 2. Weltkrieges, war jedoch beschädigt. Zum Beispiel wurde der ehemals 35 m hohe Schornstein von Bomben getroffen und drohte einzustürzen. Er musste daher Anfang der 50er Jahren abgetragen werden.

1948 – 1951

Unter Kontrolle

Das Grundstück steht gemäß dem Gesetz 52 (erlassen von der US-Militärregierung) unter der Vermögenskontrolle Treuhänder für NSDAP-Vermögen. Der Grund dafür ist aller Wahrscheinlichkeit folgender Sachverhalt: E. Castner hatte vom der Friedrichsstift zu Berlin ein Darlehn in Höhe von 110.000 Goldmark erhalten, welches bis 1948 noch nicht zurückgezahlt wurde. Das Friedrichsstift wiederum unterstand seit 1939 der Aufsicht des Oberkommandos der Wehrmacht. Das Gesetz 52 besagt, dass das Vermögen all jener Personen gesperrt und kontrolliert wird, die (ganz grobgesagt) in mittelbarer oder unmittelbarer Weise mit der NSDAP, den Generalstäben oder anderen nationalsozialistischen Organisationen zu tun hatten.

1955

Denkmal

Mittlerweile Baudenkmal, wird die Immobilie im August 1995 als Einzeldenkmal eingetragen.

Der Denkmalname lautet: „Dampfwaschanstalt Germania“.

1955

1. Obergeschoss

 

1955

2. Obergeschoss

 

1961

Sauber und bunt

Das Grundstück Barsekowstraße 14 wird von Bruno Castner an die Firma „Chemische Reinigung und Färberei Birkbusch GmbH“ verkauft.

1973

Werkstatt

Michael Hadad eröffnet in der Barsekowstraße 14 eine Autowerkstatt.

1975

Erweiterung

Erweiterung der Werkstatt in die Birkbuschstraße 78/79.

1988

Umbau

Michael Hadad übernimmt das Grundstück und baut die Werkstatt um.

1988

Der neue Grundriss

Komplettsanierung des Gebäudes inklusive der Fassade, neuem Dach, neuem Fahrstuhl, Elektrik und Heizungsanlage.

2003 – 2013

Sanierung

Komplettsanierung des Gebäudes inklusive der Fassade, neuem Dach, neuem Fahrstuhl, Elektrik und Heizungsanlage.

2014

Online!

Start der Internetsite www.barsekow14.de